Historische Entwicklung und moderne Geräte

Historische Entwicklung und moderne Geräte
Historische Entwicklung und moderne Geräte
Historische Entwicklung und moderne Geräte

Eine Entwicklung, die lange vernachlässigt wurde

Aufgrund der Motorisierung der Land- und Forstwirtschaft ab der Hälfte des 20. Jahrhunderts haben nur sehr wenige kommerzielle Unternehmen sich mit Modernisierung bzw. Weiterentwicklung von pferdegezogenen Geräten beschäftigt. Die meisten Neuerungen stammen von Pferdeliebhabern, Zugpferde-Vereinigungen oder gemeinnützigen Organisationen, die Maschinen und Geräte an ihre eigene Nutzung und die Fähigkeiten ihrer Tiere angepasst haben.

Ein wichtiger Grund für die schnelle Verdrängung der Arbeitspferde war der Marshall Plan, der Westeuropa mit   Traktoren aus den USA überschwemmte.

Hinzu kommt, dass viel Wissen um die Zusammenstellung und die Handhabung eines Pferdegespanns in Westeuropa durch den zweiten Weltkrieg verlorenging . Auch dieser Umstand hat dazu beigetragen, dass die Nachkriegsgeneration sich schnell von der Pferdekraft abwand. Ihr fehlte  vielfach das nötige Wissen zur Weiterentwicklung dieser traditionellen Arbeitsweise.

Die Entwicklung eines Vorderwagens, ein schwieriges Unterfangen

 Traditionelle Geräte für den Pferdezug waren immer schwieriger zu finden. Innovationsversuche hinsichtlich neuer Geräte konzentrierten sich zum Teil auf die Entwicklung eines pferdegezogenen Vorderwagens, der dazu diente , Geräte anzuhängen, die ursprünglich für Traktoren vorgesehen waren.

Jedoch sind Pferde nicht wirklich für die Arbeit mit einem Vorderwagen geeignet. Dort, wo man früher nur ein Pferd brauchte, waren nun zwei oder drei nötig. Aus diesem Grund wurden die Vorderwagen immer öfter mit einem Motor ausgerüstet. Trotzdem war das Problem der Zugkraft nicht gelöst. Schließlich wiegt ein solcher Vorderwagen rund 500 kg. Dieses Gewicht ist für Pferde in flachen Gegenden nur schwer zu bewältigen – von Bergregionen ganz zu schweigen.

Antrieb über eigene Räder, die optimale Lösung

Geräte, die über eigene Räder angetrieben werden, sind immer noch die effizientesten und interessantesten für die Pferdearbeit. Leider muss noch viel Entwicklungs- und Forschungsarbeit geleistet werden, um solche Geräte optimal zu entwickeln und sie an den Arbeitsalltag anzupassen. Manche Hersteller, u.a. aus den Vereinigten Staaten, arbeiten seit den 1990er Jahren an neuen, alltagstauglichen und wirtschaftlichen Maschinen für die Land- und Forstwirtschaft.

Denn die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Maschinen sind die Grundlage für die Wiedereinführung der Pferdearbeit im westlichen Europa. Die Leistung des Pferdes und der zur Verfügung gestellten Geräte muss mit der Leistung motorisierter Maschinen vergleichbar sein. Dabei geht es nicht nur um die Leistungsfähigkeit, sondern auch um Ergonomie und um die Sicherheit der betroffenen Arbeiter. Und auch das Wohl der Arbeitstiere spielt eine wichtige Rolle.

Pferdegezogene Geräte, ein Nischenmarkt

Heutzutage sind die Produktionskosten für solche Geräte und Maschinen vergleichsweise sehr hoch. Diese werden nur in kleinen Serien oder gar als Einzelstücke gebaut und vertrieben. Der geringe Absatz ist also eine weitere Hürde bei der Entwicklung pferdegezogener Geräte. Es ist schwierig, viel Geld für Innovationen aufzutreiben. Und hier beißt die Schlange sich eigentlich selbst in den Schwanz: mehr Absatz ist nur möglich, wenn effizientere Maschinen entwickelt werden. Gleichzeitig können effizientere Maschinen nur dann entwickelt werden, wenn der Absatz steigt.

Der Aufschwung der Biolandwirtschaft und des biologischen Gemüsebaus sowie das steigende Umweltbewusstsein lassen die Hoffnung auf leistungsstarke Neuerungen aber aufleben. Diese grundlegenden Änderungen in unseren Denkweisen tragen zu einer breiteren Nutzung von nicht motorisierten Techniken bei und wecken auch bei Industrieunternehmen neues Interesse.

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